Pressekonferenz der INL |
Gepostet in: Nachrichten Freitag, den 28. Juni 2013 um 13:58 Uhr |
Am Donnerstagmittag wurde in der Ersten & Neuen Kellerei in Kaltern die INL den Südtiroler Medienvertretern vorgestellt. Bei der Pressekonferenz konnte man die Aufbruchsstimmung, die in der Südtiroler Eishockeybewegung derzeit herrscht, regelrecht spüren. Die INL, so viel steht fest, ist keine Notlösung. „Wir haben uns zu einer Teilnahme von drei Jahren verpflichtet. Aber danach soll das Abenteuer noch nicht fertig sein", lautete der Tenor.
Die INL ist ein Meilenstein im italienischen Eishockey. Auch wenn heuer ausschließlich Südtiroler Klubs dabei sind. „Die Tore sind auch für alle anderen Klubs aus Italien offen, die dasselbe Gedankengut teilen wie wir. Wir wollen mit der INL keine professionelle Eishockeyliga, aber auch kein Freizeitturnier. Wir möchten in dieser Liga Eishockey auf einem guten Niveau bieten. Unser Ziel ist es außerdem Spieler auszubilden, die eventuell den Sprung in eine professionelle Liga schaffen können", erklärte Ligasprecher Werner Zanotti in seinen Ausführungen. Peter Schramm, der Vizepräsident des Österreichischen Eishockeverbandes, unterstrich indessen, dass die INL eine sehr gute Lösung für die Klubs mit einer „kleineren Brieftasche ist. Die Probleme, mit denen wir in Österreich kämpfen, sind in Slowenien oder Südtirol die gleichen. Das Interesse an der INL war im Vorjahr schon groß. Nun kommt Italien dazu. Das steigert die Attraktivität natürlich - für die Vereine, die Fans, die Medien und nicht zuletzt für die Sponsoren."
Saisonstart am 20. September An der INL nehmen die fünf Südtiroler Klubs Eppan, Kaltern, Meran, Neumarkt und Gröden teil. Außerdem sind mit Bregenzerwald, Lustenau, Zell am See und Feldkirch vier österreichische Teams dabei. Aus Slowenien kommen hingegen Maribor, Slavia Laibach, Celje, Jesenice, Kranj und Bled dazu. Die erste Runde wird am 20. September ausgetragen. Es wird eine einfache Hin- und Rückrunde geben. Bei 15 teilnehmenden Klubs bestreitet jede Mannschaft insgesamt 28 Partien. Das Playoff mit acht Teams beginnt am 2. März. Gespielt wird am Freitag, Samstag und Sonntag, in der Playoff-Phase wahrscheinlich auch mittwochs. „Es wird ungefähr 80 Partien mit ausländischer Beteiligung in Südtirol geben. Wenn man bedenkt, dass jede Mannschaft zwischen Spielern, Betreuern und Mitarbeitern ungefähr 30 Personen umfasst, so werden 2400 Nächtigungen allein durch die Teams generiert. Das ist Wertschöpfung für unsere Südtiroler Betriebe", unterstrich Zanotti.
Dauerkartenbesitzer haben im Ausland kostenlosen Eintritt Lobenswert ist die Initiative, dass Dauerkartenbesitzer im Ausland kostenlosen Zugang zu den Stadien haben. Wenn also ein Südtiroler Fan nach Österreich oder Slowenien fährt, dann muss er dort keinen Eintritt bezahlen. Selbes gilt natürlich für einen österreichischen Fan in Südtirol, bzw. Slowenien, bzw. einen slowenischen Anhänger in Österreich und Südtirol. Die fünf anwesenden Südtiroler Vereinspräsidenten äußerten sich sehr positiv zum grenzüberschreitenden Projekt INL. Reinhard Zublasing (Eppan) freue sich aus sportlicher Sicht auf die Herausforderung, denn „immer nur untereinander zu spielen verliert irgendwann seinen Reiz und wird langweilig. Das Team und der Vorstand sind jedenfalls sehr motiviert." Neuigkeiten gibt es bei den Piraten auch was das Stadion angeht, denn ab der neuen Saison sei es nun auf allen Seiten geschlossen. Hugo Perathoner (Gröden) unterstrich, dass das Grödner Tal seit jeher international ausgerichtet sei und dies der richtige Weg in die Zukunft sei. „Wir waren von der ersten Sekunde an Feuer und Flamme für dieses Projekt, als wir davon zum ersten Mal gehört haben. Die Luft im italienischen Eishockey wurde eng. Wir mussten handeln." Matthias Lobis (Kaltern) verglich die INL mit einer Genossenschaft, deren Ziel es sei ein Produkt stark zu machen. „Wir stellen uns dieser finanziellen und sportlichen Herausforderung und werden versuchen uns so gut wie möglich zu verkaufen. Die Südtiroler Klubs habe alle ein gemeinsames Gedankengut und man merkt, dass alle in dieselbe Richtung arbeiten." Gute Zusammenarbeit zwischen den Südtiroler Klubs
Werner Schwienbacher (Meran) zeigte sich froh darüber, dass auch im Eishockey Grenzen fallen. „Wir spielen nun gegen Freunde aus Österreich und Slowenien, die ebenfalls sehr viel Freude an der Ausübung dieses phantastischen Sports haben. Die Meraner Fans sind in der Regel sehr skeptisch, aber bei diesem Projekt haben wir von Beginn an sehr viel Euphorie spüren können." Am Rande der Pressekonferenz wurde bekannt dass der HC Meran künftig auf den Zusatz Junior verzichte. Ivo Visintin (Neumarkt) hegt hingegen die Hoffnung, endlich einen Meistertitel feiern zu dürfen. „In der Serie A2 waren wir schon sehr oft nah dran, aber gelungen ist es uns nicht. Vielleicht glückt uns dieses Kunststück ja in der INL. Das Südtiroler Eishockey wird von dieser Entwicklung sehr profitieren. Wir sind jedenfalls topmotiviert uns diesem Abenteuer zu stellen." Abschließend betonte Peter Schramm, dass die INL ein Projekt sei, welches auf drei Jahre ausgelegt ist. „Das soll nicht heißen, dass die Inter National League nach drei Jahren zu Ende sein soll. Es soll heißen, dass wir mindestens drei Jahre zusammenarbeiten wollen und natürlich auch darüber hinaus. Es hat schon Anfragen aus Kroatien und Ungarn gegeben, aber in den nächsten drei Jahren werden wir an dieser Form festhalten", so der ÖEHV-Vizepräsident am Ende der Pressekonferenz, der auch Karl Linter, der Vizepräsident des italienischen Eissportverbandes und Christian Trettl, Südtirols Eissportchef, beiwohnten. (Quelle: Sportnews.bz.it) |